Bergsteigen

Eiger: Erstbegehung in der Nordwand

Über 30 Routen ziehen sich durch die Nordwand des Eiger. Mit "Odyssee" (8a+) ist einer weitere dazu gekommen. Für ihre Erstbegeher - Simon Gietl, Roger Schäli und Robert Jasper - ist sie sogar "die bis dato schwierigste Route" durch die Eigerwand.
1. 10. 2015

Dürfen sich über ihren Erfolg freuen: Simon Gietl, Roger Schäli und Robert Jasper (v.li.) | © Robert Jasper

Mit Simon Gietl holte sich das eingespielte Duo einen starken Partner ins Team, um im Sommer 2015 ein lange verfolgtes Neuprojekt zum Abschluß zu bringen. Bei "Odyssee" führt die Kletterei vom Wandfuß zuerst über bekanntes Gelände der klassischen Heckmair-Route bis zum Stollenloch. In der Wandzone der Roten Fluh wird dann extremes Neuland betreten. Überhängend geht es in direkter Linienführung hinauf. Der Fels ist hier über weite Strecken erstaunlich gut und sehr kompakt.

"Dieses Jahr stimmte aber alles auf den Punkt! Die Motivation war sehr hoch und wir waren 100% fit. Das hätte aber nie gereicht! Wir hatten auch noch großes Wetterglück! Der zweitbeste Sommer seit 150 Jahren!, so Robert Jasper in der Rückschau.

Ab Wandmitte griff dann Gietl mit ins Geschehen ein. Für Schäli und Gietl ein echter Gewinn: "Simon brachte frischen Wind in unser Team und unterstützte uns tatkräftig! Wir wuchsen zu einer sehr schlagkräftigen Seilschaft zusammen!"

Einerseits wurde die Erstbegehung immer weiter voran getrieben, gleichzeitig wurden aber auch alle Seillängen im "Team- Rotpunkt -Style" frei geklettert. "Wir lebten zwei Monate - fast ununterbrochen - in der schattigen und eiskalten Nordwand und nutzten jede Chance! Als wir dann im Nebel bei einbrechender Dunkelheit den Ausstieg erreichten war das ein unbeschreiblicher Moment. Unsere Irrfahrt durch die Steilwand, unsere Odyssee, fand ein gutes Ende", so Jasper.

1. 10. 2015
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