Glowacz und Sharma klettern längstes Höhlendach der Welt
Kletterer zieht es für gewöhnlich nach oben. Diesmal ist es anders für Stefan Glowacz (Deutschland) und Chris Sharma (USA). Die beiden Athleten mussten zunächst ins Erdinnere gelangen, in die Majlis al Jinn Höhle, um das wohl größte Dach der Welt zu meistern. Keiner vor ihnen hat sich bisher and dieses Vorhaben gewagt, die Idee ist einzigartig. Die Majlis al Jinn Höhle liegt im östlichen Teil des Hadschar Gebirges im Sultanat Oman. Sie ist die zweitgrößte Höhlenkammer der Welt. Man kann sie nur durch drei eingestürzte Krater erreichen indem man ca. 160 Meter in die Tiefe abseilt. Es gibt sehr wenige Möglichkeiten, aus der Höhle nach oben zu gelangen. Glowacz und Sharma haben es geschafft, vom Boden der Höhle aus durch das Dach an die Erdoberfläche zu klettern. Beide Athleten wussten nicht, was sie erwartet. Sie sind ca. 300 Klettermeter durch das fast horizontale Dach frei geklettert.
Glowacz hat sich beide Hände bei einem Sturz schwer verletzt. Er konnte seine Verletzungen nicht auskurieren, da sie einen straffen Zeitplan vorgegeben hatten. Das machte es noch schwieriger, den Herausforderungen der Höhle zu begegnen. Die Route beginnt bereits überhängend, die 13 Seillängen liegen zwischen 7c+ und 8b+ mit einer Neigung von 45° und steiler. Sharma konnte alle schwierigen Stellen der Route rotpunkt klettern. Glowacz musste aufgrund seiner Fleischwunden an den Händen bei manchen Seillängen Sharma den Vortritt lassen. Beide Kletterer haben ihr Wissen und Können kombiniert, um die Linie zu meistern. Stefan Glowacz, dreifacher Rock Master Sieger, Vizeweltmeister 1993, Abenteurer, Erstbegeher namhafter Big Walls wie “Behind the Rainbow” (8b) am Roraima Tepui oder “Take the longway home” (8a+) in Baffin Island und Chris Sharma, Sportkletterikone und Erstbegeher einiger der schwersten Routen weltweit wie “La Dura Dura” (9b+) und “Jumbo Love” (9b), waren das perfekte Team, um die Schwierigkeiten der Majlis al Jinn Höhle in Angriff zu nehmen und zu überwinden.
Die Route der beiden Kletterlegenden gilt als einzigartig. Sie ist schwer, steil und lang. Man muss sich 160 Meter in die Tiefe abseilen, um dann in 13 Seillängen zurück ans Licht zu gelangen. Glowacz und Sharma sind begeistert von der Linie. “Es ist einfach eine großartige Erfahrung, in der Majlis al Jinn Höhle zu klettern,” sagt Glowacz, Vater von Drillingen. “Die Route ist von ihrer Art und ihrem Charakter her ein absolutes Novum. Vom Erdinneren ans Tageslicht zu klettern ist mit das beeindruckendste, was ich je gemacht habe. Ich bin stolz darauf, “Into the Light” mit Chris geklettert zu sein.” Sharma fügte hinzu: „Dieses Projekt ist ein Meilenstein im Klettern. Wir wollten eine unvergessliche Linie klettern und das haben wir geschafft. Es war eins der beeindruckteste Projekte für mich als Sportler und eine tolle Erfahrung, Stefan in diesem einzigartigen Projekt zu begleiten.“
Quelle : www.quattro-media.net + Redbull.com