Boulder EM in Innsbruck 2015
Nur wenige Meter vom Goldenen Dachl entfernt stieg am Samstagabend die zweifellos größte Boulder-Party des Jahres: Mehr als 3.000 kletterinteressierte Besucher strömten bereits in den frühen Abendstunden in die EM-Arena und sorgten einmal mehr für die bereits berüchtigte „Hexenkesselatmosphäre“ am Innsbrucker Marktplatz!
Und die Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden. Titelverteidigerin Anna Stöhr und Deutschlands regierende Weltmeisterin Juliane Wurm, die beiden Führenden nach dem Halbfinale, liefern sich von Beginn an ein heißes Match und gehen als einzige Athletinnen an den ersten beiden Finalbouldern top. Die Entscheidung fällt schließlich erst am äußerst diffizilen Problem Nr. 4: Kein Top für Österreichs Boulder-Queen bedeutet gleichzeitig Gold für Juliane Wurm, die sich nach dem Weltmeistertitel im Vorjahr nun auch die europäische Boulder-Krone sichert.
Hochspannend auch die Entscheidung um EM-Bronze: Katharina Saurwein, bärenstarke Dritte nach dem Semifinale, benötigt in ihrem letzten Finalauftritt des Abends einen Bonus-Flash (Zone im ersten Versuch), um Monika Retschy (GER) noch vom Podium zu verdrängen. Die Lokalmatadorin beweist Balance sowie Nerven aus Stahl und sichert sich ihr erstes Edelmetall vor heimischem Publikum! Sensationsfinalistin Jessica Pilz liefert bei ihrer EM-Premiere in der allgemeinen Klasse mehr als nur eine Talentprobe ab und bouldert mit einem gelösten Top an Problem Nummer 3 auf den fünften EM-Gesamtrang.
Knapp verpasstes Podium für Jakob Schubert
Zu einem Wechselbad der Gefühle entwickelt sich das EM-Finale für Österreichs einzigen Vertreter im selektiven Herrenbewerb. Jakob Schubert, Führender nach dem Semifinale, beschließt die ersten drei Probleme mit insgesamt einem Top und zweimal Bonus. Boulderweltcup-Gesamtsieger Jan Hojer (zwei Topps in drei Versuchen) steht bereits als neuer Europameister fest, als der Innsbrucker in seinen letzten Boulder einsteigt und weiß: Ohne Top kein Podium! Doch auch Schubert scheitert an der finalen Herausforderung der Routensetzer, erreicht kein Top und keinen Bonus, und beendet die Heim-EM in Innsbruck auf dem vierten Gesamtrang. Silber bei den Herren geht an Tschechiens Titelsammler Adam Ondra, Bronze an Überraschungsmann Stefan Scarperi aus Italien.
Quelle: http://www.innsbruck2015.eu